Das sind die nachhaltigen Aspekte von Bredella
Der neue Stadtteil wird auf der Basis eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitskonzeptes entwickelt. Dieses umfasst die drei Bereiche Umwelt, Soziales und Ökonomie – und zwar gleichwertig.
Energie ist dabei zwar ein äusserst wichtiges Thema, aber eben nur eines unter vielen. Die Erfüllung des Ziels, einen Stadtteil nachhaltig zu bauen, hängt nicht in erster Linie von der städtebaulichen Grundkonzeption ab. Viel wichtiger ist die Planung und Bauweise der einzelnen Gebäude. Auf der Ebene des Quartierplans sind im Zusammenhang mit der angestrebten Nachhaltigkeit vor allem folgende Aspekte wichtig:
Lebensqualität und Identitätsbildung
Die innere Verdichtung des Siedlungsraumes ist eine zentrale Massnahme nachhaltiger Planung, da so der weitere Verbrauch von Kultur- und Naturfläche vermieden werden kann. Eine qualitätsvolle bauliche Verdichtung führt zu Vielfalt und Vernetzung, was zur Lebensqualität und Identitätsbildung beiträgt.
Für die Lokstadt in Winterthur hat Ina Invest erst kürzlich den Studienauftrag für das derzeit weltweit höchste Wohnhochhaus aus Holz erfolgreich abgeschlossen. Mit den drei Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zeigt sich die Lokstadt durch und durch nachhaltig. Wie wäre es, wenn auch wir in Pratteln ein repräsentatives Holzhochhaus bauen würden?
Mobilität und Verkehrsflüsse
Ein vielfältiges Nutzungsangebot erlaubt es, einen Grossteil der alltäglichen Besorgungen im neuen Stadtteil selber oder in der näheren Umgebung und zu Fuss zu machen. Dies führt zu einer Belebung des öffentlichen Raums und ermöglicht Kontakte zwischen den Bewohnern. Die Zahl der Fahrten mit dem Auto in benachbarte Zentren wird reduziert und die Mobilität mit Fahrrad, ÖV und Carsharing attraktiver. Mit einem Mobilitätskonzept sollen weitere Massnahmen definiert werden, mit denen die Verkehrsflüsse optimiert und die verschiedenen Verkehrsträger aufeinander abgestimmt werden.
Energieproduktion und -verbrauch
Der Strombedarf ist ein wichtiges Thema in der Planung, dazu gehört Photovoltaik auf den Dächern oder an den Fassaden. Zurzeit befinden wir uns noch in der Konzeption und prüfen unterschiedliche Möglichkeiten.
Ina Invest umschreibt in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie verschiedene Aspekte. Dabei gilt es hervorzuheben, dass projektspezifische Umweltkonzepte definiert und umgesetzt werden, um Umweltemissionen zu verhindern oder einzudämmen. Mit der Zertifizierung auf Basis der GRESB Methodologie hat die Ina Invest im Jahr 2020 mit 92 von 100 möglichen Punkten den ersten Rang in ihrer Peer-Gruppe und damit den Status «Green Star» erreicht.
Wärme- und Kältebedarf
Bredella liegt im Bereich eines Energieverbundes mit ausreichendem Potenzial zur Deckung des Grundbedarfs an Wärme. Ergänzend oder alternativ dazu ist auch ein Anergienetz denkbar. Denn Wohnnutzungen haben einen höheren Wärme- als Kältebedarf. Bei fast allen anderen Nutzungen ist das Umgekehrte der Fall. Das heisst: es fällt Abwärme an, die zum Heizen der Wohnungen genutzt werden kann, indem sie mittels Wärmetauscher zunächst in das Anergienetz übertragen und verteilt und anschliessend mittels einer Wärmepumpe auf die gewünschte Temperatur zur Beheizung der Wohnungen gebracht wird.
Klima und Siedlungsraum
Die Notwendigkeit einer klimaangepassten Entwicklung des Siedlungsraumes wird heute kaum mehr bestritten. Die wichtigsten sind der sommerliche Wärmeschutz an allen Gebäuden, verschattete Plätze im Aussenraum, die Begrünung des Aussenraums und der Dächer, Wasserbecken sowie eine gezielt geplante Durchlüftung des gesamten Areals.
Flächen und Versiegelung
Die Aussenräume bei Bredella werden abwechslungsreich und naturnah gestaltet. Eine ökologische Ausgleichsfläche entlang der Gleise und begrünte Flachdächer sind ein zusätzlicher Beitrag zur Artenvielfalt im Quartier. Das heute graue und praktisch vollständig versiegelte Industrieareal wird zur grünen Lunge von Pratteln Mitte.
Auch das Thema Biodiversität spielt in der Konzeption eine wichtige Rolle. Diversität ist ein zentrales Element: Vielfalt bei den Angeboten an Wohn- und Arbeitsraum, bei den Bewohnern, bei den Geschäften, bei Freizeitangeboten sowie bei der Gestaltung und Begrünung der Aussenräume.
